Die Cybersicherheitslandschaft im Finanzdienstleistungssektor befindet sich in einer raschen Transformation. Cyberkriminelle nutzen fortgeschrittene Technologien und Methoden aus, wodurch herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen obsolet werden. Insbesondere für Gemeinschaftsbanken ist die Herausforderung groß, da sie sensible Finanzdaten vor denselben hochentwickelten Bedrohungen schützen müssen wie größere Institutionen, jedoch oft über begrenztere Ressourcen verfügen.

Aktuelle Trends zeigen einen beunruhigenden Anstieg von raffinierten Cyberangriffen. Cyberkriminelle setzen nun fortgeschrittene Techniken wie Deep-Fake-Technologie und KI-gesteuerte Angriffe ein, was es für Banken zunehmend schwierig macht, zwischen legitimen und bösartigen Aktivitäten zu unterscheiden. Diese Entwicklungen erfordern eine Verschiebung hin zu anspruchsvolleren und anpassungsfähigeren Cybersicherheitsmaßnahmen. Einige Branchenstatistiken verdeutlichen das:

– Finanzunternehmen melden wöchentlich 703 Cyberangriffsversuche.
– Im Durchschnitt gab es 270 Angriffe (ungeberechtigter Zugriff auf Daten, Anwendungen, Netzwerke oder Geräte) in Finanzdienstleistungsunternehmen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 31% entspricht.
– Finanzdienstleistungsunternehmen benötigen durchschnittlich 233 Tage, um einen Datenverstoß zu erkennen und einzudämmen.
– 43% der leitenden Bankangestellten sind nicht der Meinung, dass ihre Bank angemessen ausgerüstet ist, um Kundendaten, Privatsphäre und Vermögenswerte im Falle eines Cyberangriffs zu schützen.
– Die durchschnittlichen Kosten eines Datenverstoßes liegen in der Finanzdienstleistungsbranche bei 5,72 Millionen US-Dollar pro Vorfall.

Staatlich unterstützte Cyberangriffe stellen auch eine einzigartige Bedrohung für den Finanzsektor dar. Diese Angriffe sind oft äußerst raffiniert und gut finanziert, mit dem Ziel, Finanzsysteme zu destabilisieren oder sensiblen wirtschaftlichen Informationen zu stehlen. Gemeinschaftsbanken müssen sich auf diese hochrangigen Bedrohungen vorbereiten, die einen anderen Ansatz erfordern als herkömmliche kriminelle Aktivitäten im Cyberspace.

In letzter Zeit ist zudem ein besorgniserregender Trend zu beobachten, bei dem große Dienstleistungsanbieter, die kleine und mittlere Banken bedienen, wie FIS, Fiserv und Jack Henry, vermehrt Ziel von Cyberangriffen werden. Die Ausrichtung auf diese Dienstleistungsanbieter ermöglicht es den Angreifern, ihr Netz zu erweitern und ihre Angriffe effizienter zu gestalten, da die Kompromittierung eines einzigen Dienstleisters potenziellen Zugriff auf mehrere kleine Banken ermöglicht. Dies unterstreicht die entscheidende Bedeutung einer starken Lieferantenverwaltung. Gemeinschaftsbanken müssen sich auf diese hochrangigen Bedrohungen vorbereiten, die einen anderen Ansatz erfordern als herkömmliche kriminelle Aktivitäten im Cyberspace.

Es können proaktive Maßnahmen ergriffen werden, um den Bedrohungen im Finanzdienstleistungssektor entgegenzuwirken. Unternehmen wie ArmorPoint bieten kostenlose Cybersecurity-Workshops an, bei denen erfahrene Cybersicherheitsexperten spezifische Sicherheitslücken identifizieren und Empfehlungen zur Minderung dieser Risiken geben. Die Top 5 Cybersicherheitsherausforderungen für Finanzdienstleister und wie man sie bewältigt, sind:

1. Erweiterte Methoden zur Cloud-Sicherheit
Cloud Computing wird von Finanzinstitutionen aufgrund seiner zahlreichen Vorteile wie Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz zunehmend angenommen. Diese Verlagerung birgt jedoch spezifische Sicherheitsbedenken, die schwer zu bewältigen sein können. Die Komplexität der Cloud-Sicherheit resultiert aus der Notwendigkeit, Daten in verschiedenen diversen und dynamischen Umgebungen zu schützen. In der Cloud bewegen sich Daten oft zwischen verschiedenen Diensten und Regionen, was herkömmliche sicherheitsperimeterbasierte Ansätze weniger wirksam macht. Zudem kann das gemeinsame Verantwortungsmodell in der Cloud zu Unklarheiten bei den Sicherheitsrollen und -verantwortlichkeiten zwischen dem Cloud-Dienstleister und der Bank führen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Banken erweiterte Cloud-Sicherheitsstrategien annehmen. Dies beinhaltet die Implementierung umfassender Datenverschlüsselung, um Daten im Ruhezustand und in der Übertragung zu schützen, sowie robuste Identitäts- und Zugriffsverwaltungssysteme, um zu steuern, wer auf welche Daten und unter welchen Bedingungen zugreifen kann. Sicherheitsmodelle des Zero-Trust-Ansatzes, bei denen kein Vertrauen vorausgesetzt wird und eine Überprüfung von allen Personen erforderlich ist, die auf Ressourcen im Netzwerk zugreifen wollen, sind zunehmend wichtig. Das Verständnis der Feinheiten verschiedener Cloud-Umgebungen – öffentlich, privat und Hybrid – ist ebenfalls entscheidend, um Sicherheitsmaßnahmen effektiv anzupassen.

2. Ransomware: Über die grundlegende Verteidigung hinaus
Ransomware-Angriffe im Finanzsektor werden immer raffinierter und nutzen Taktiken wie „Ransomware as a Service“ (RaaS), um Institutionen anzugreifen. Die sich entwickelnde Natur von Ransomware in Verbindung mit dem hohen Wert von Finanzdaten macht diese Institutionen besonders anfällig. Traditionelle Verteidigungsstrategien sind oft unzureichend gegen solch fortschrittliche Bedrohungen, die herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen umgehen können und kritische Daten verschlüsseln, was zu Betriebsunterbrechungen und finanziellen Verlusten führt.
Banken müssen eine mehrschichtige Verteidigungsstrategie gegen Ransomware implementieren. Dazu gehören fortschrittliche Bedrohungsintelligenzsysteme, die Echtzeiteinblicke in aufkommende Bedrohungen und Schwachstellen bieten können. Regelmäßige Sicherheitsaudits sind entscheidend, um potenzielle Schwachstellen in der Cybersicherheitsinfrastr