Die französischen Strafverfolgungsbehörden haben in Zusammenarbeit mit Spanien und Lettland einen Cybercrime-Ring zerschlagen, der ein Hacking-Tool nutzte, um Autos zu stehlen, ohne einen physischen Schlüsselanhänger zu benutzen.

„Die Kriminellen hatten es auf Fahrzeuge mit schlüssellosen Zugangs- und Startsystemen abgesehen und nutzten die Technologie, um in das Auto zu gelangen und wegzufahren“, so Europol in einer Presseerklärung.

Die koordinierte Operation, die am 10. Oktober 2022 stattfand, führte zur Verhaftung von 31 Verdächtigen an 22 Orten in den drei Ländern, darunter Softwareentwickler, deren Wiederverkäufer und die Autodiebe, die das Tool zum Aufbrechen von Fahrzeugen nutzten.

Außerdem beschlagnahmten die Beamten bei den Verhaftungen kriminelle Vermögenswerte im Wert von 1.098.500 Euro sowie eine Internetdomain, die angeblich für den Dienst geworben hat.

Laut Europol sollen die Kriminellen schlüssellose Fahrzeuge von zwei ungenannten französischen Autoherstellern ausgesucht haben. Die Täter nutzten dann das betrügerische Paket, um die Originalsoftware zu ersetzen, indem sie es als „Kfz-Diagnoselösung“ vermarkteten.

Einmal installiert, ermöglichte das Tool das Öffnen der Autotüren und das Starten der Zündung ohne den Schlüsselanhänger. Die Behörde gab keine genaueren Informationen darüber preis, wie die Angriffe durchgeführt wurden.

Eurojust stellte in einer unabhängigen Pressemitteilung fest, dass die organisierte Verbrechergruppe „eine betrügerische Software verwendete, um Fahrzeuge zu stehlen, indem sie die Zündschlüssel der Fahrzeuge duplizierte“ und fügte hinzu, dass „mehr als 100 Millionen Euro sowie 12 Bankkonten, Immobilien und drei Luxusautos in Frankreich beschlagnahmt wurden“.

Europol erklärte weiter, dass die Ermittlungen vom Zentrum für Cyberkriminalität (C3N) der französischen Gendarmerie eingeleitet wurden, wobei die EU-weite Strafverfolgungsbehörde den Fall seit März 2022 unterstützt.