Die sensiblen Informationen eines Unternehmens sind ständig bedroht. Das Erkennen dieser Sicherheitsrisiken ist entscheidend für den Schutz dieser Informationen. Aber manche Risiken sind größer als andere. Einige Optionen zur Risikominderung sind teurer als andere. Wie triffst du die richtige Entscheidung? Mit einer formellen Risikobewertung erhältst du die Informationen, die du brauchst, um Prioritäten zu setzen.

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Risikobewertung durchzuführen, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Wir helfen dir, herauszufinden, welche der sechs Risikobewertungsmethoden für deine Organisation am besten geeignet ist.

Was ist eine Risikobewertung?

Die Risikobewertung ist die Art und Weise, wie Unternehmen entscheiden, was sie angesichts der komplexen Sicherheitslandschaft von heute tun sollen. Bedrohungen und Schwachstellen gibt es überall. Sie können von einem externen Akteur oder einem unvorsichtigen Nutzer kommen. Sie können sogar in die Netzwerkinfrastruktur eingebaut sein.

Die Entscheidungsträger müssen die Dringlichkeit der Risiken für das Unternehmen und die Kosten für die Abhilfemaßnahmen kennen. Risikobewertungen helfen dabei, diese Prioritäten zu setzen. Sie bewerten die potenziellen Auswirkungen und die Wahrscheinlichkeit der einzelnen Risiken. Die Entscheidungsträger können dann entscheiden, welche Maßnahmen zur Risikominderung im Rahmen der Strategie, des Budgets und des Zeitplans der Organisation Vorrang haben sollen.

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Methoden der Risikobewertung

Unternehmen können verschiedene Ansätze zur Risikobewertung wählen: quantitativ, qualitativ, halbquantitativ, anlagen-, schwachstellen- oder bedrohungsbasiert. Jede Methode kann die Risikolage eines Unternehmens bewerten, aber alle erfordern Kompromisse.

Quantitativ

Quantitative Methoden bringen analytische Strenge in den Prozess. Vermögenswerte und Risiken werden in Dollar bewertet. Die daraus resultierende Risikobewertung kann dann in finanziellen Begriffen dargestellt werden, die von Führungskräften und Vorstandsmitgliedern leicht verstanden werden. Anhand von Kosten-Nutzen-Analysen können die Entscheidungsträger Prioritäten bei den Optionen zur Risikominderung setzen.

Eine quantitative Methode ist jedoch nicht immer angemessen. Einige Vermögenswerte oder Risiken lassen sich nicht leicht quantifizieren. Wenn man sie in diesen numerischen Ansatz zwingt, muss man sie beurteilen, was die Objektivität der Bewertung beeinträchtigt.

Quantitative Methoden können auch ziemlich komplex sein. Es kann schwierig sein, die Ergebnisse über die Vorstandsetage hinaus zu kommunizieren. Außerdem verfügen einige Organisationen nicht über das interne Fachwissen, das für quantitative Risikobewertungen erforderlich ist. Die Unternehmen nehmen oft die zusätzlichen Kosten auf sich, um die technischen und finanziellen Fähigkeiten von Beratern in Anspruch zu nehmen.

Qualitativ

Während die quantitativen Methoden einen wissenschaftlichen Ansatz zur Risikobewertung verfolgen, sind die qualitativen Methoden eher journalistisch geprägt. Die Prüfer treffen sich mit Menschen aus dem gesamten Unternehmen. Die Mitarbeiter erzählen, wie oder ob sie ihre Arbeit erledigen würden, wenn ein System ausfallen würde. Die Prüfer nutzen diese Informationen, um die Risiken auf einer groben Skala wie Hoch, Mittel oder Niedrig einzustufen.

Eine qualitative Risikobewertung vermittelt ein allgemeines Bild davon, wie sich Risiken auf die Abläufe einer Organisation auswirken.

Qualitative Risikobewertungen werden von den Mitarbeitern des Unternehmens eher verstanden. Auf der anderen Seite sind diese Ansätze von Natur aus subjektiv. Das Bewertungsteam muss leicht verständliche Szenarien entwickeln, Fragen und Befragungsmethoden ausarbeiten, die Voreingenommenheit vermeiden, und dann die Ergebnisse interpretieren.

Ohne eine solide finanzielle Grundlage für die Kosten-Nutzen-Analyse kann es schwierig sein, Prioritäten für die Risikominderungsoptionen zu setzen.

Semi-Quantitativ

Einige Unternehmen kombinieren die oben genannten Methoden, um eine halbquantitative Risikobewertung durchzuführen. Bei diesem Ansatz verwenden die Unternehmen eine numerische Skala, z. B. 1-10 oder 1-100, um einen numerischen Risikowert zuzuweisen. Risikopunkte, die im unteren Drittel liegen, werden als geringes Risiko eingestuft, das mittlere Drittel als mittleres Risiko und das obere Drittel als hohes Risiko.

Eine Mischung aus quantitativen und qualitativen Methoden vermeidet die intensiven Wahrscheinlichkeits- und Wertberechnungen der ersteren, während die letzteren zu analytischeren Bewertungen führen. Semi-quantitative Methoden können objektiver sein und bieten eine solide Grundlage für die Priorisierung von Risikopositionen.

Vermögensbasiert

Traditionell verfolgen Unternehmen bei der Bewertung von IT-Risiken einen anlagenbezogenen Ansatz. Zu den Vermögenswerten gehören die Hardware, die Software und die Netzwerke, mit denen die Informationen eines Unternehmens verarbeitet werden – und die Informationen selbst. Eine anlagenbezogene Bewertung erfolgt in der Regel in vier Schritten:

  • Inventarisierung aller Vermögenswerte.
  • Beurteile die Wirksamkeit der bestehenden Kontrollen.
  • Identifiziere die Bedrohungen und Schwachstellen der einzelnen Vermögenswerte.
  • Bewertung der potenziellen Auswirkungen der einzelnen Risiken.

Asset-basierte Ansätze sind beliebt, weil sie mit der Struktur, den Abläufen und der Kultur einer IT-Abteilung übereinstimmen. Die Risiken und Kontrollen einer Firewall sind leicht zu verstehen.

Asset-basierte Ansätze können jedoch keine vollständigen Risikobewertungen erstellen. Einige Risiken sind nicht Teil der Informationsinfrastruktur. Richtlinien, Prozesse und andere „weiche“ Faktoren können das Unternehmen genauso gefährden wie eine ungepatchte Firewall.

Schwachstellenbasiert

Schwachstellenbasierte Methoden erweitern den Umfang der Risikobewertung über die Vermögenswerte eines Unternehmens hinaus. Dieser Prozess beginnt mit einer Untersuchung der bekannten Schwachstellen und Mängel in den Systemen der Organisation oder in den Umgebungen, in denen diese Systeme arbeiten.

Anschließend werden die möglichen Bedrohungen ermittelt, die diese Schwachstellen ausnutzen könnten, sowie die potenziellen Folgen der Angriffe.

Die Verknüpfung von schwachstellenbasierten Risikobewertungen mit dem Schwachstellenmanagementprozess einer Organisation zeigt ein effektives Risikomanagement und Schwachstellenmanagementprozesse auf.

Obwohl dieser Ansatz mehr Risiken erfasst als eine rein anlagenbezogene Bewertung, basiert er auf bekannten Schwachstellen und erfasst möglicherweise nicht das gesamte Spektrum der Bedrohungen, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist.

Bedrohungsbasiert

Bedrohungsbasierte Methoden können eine umfassendere Bewertung der Gesamtrisikolage einer Organisation liefern. Bei diesem Ansatz werden die Bedingungen bewertet, die ein Risiko verursachen. Eine Prüfung der Vermögenswerte ist Teil der Bewertung, da die Vermögenswerte und ihre Kontrollen zu diesen Bedingungen beitragen.

Bedrohungsbasierte Ansätze gehen über die physische Infrastruktur hinaus.

Durch die Bewertung der von den Bedrohungsakteuren eingesetzten Techniken können die Prioritäten bei den Optionen zur Risikominderung neu gesetzt werden. Cybersecurity-Schulungen entschärfen Social Engineering-Angriffe. Eine anlagenbasierte Bewertung kann systemischen Kontrollen Vorrang vor Mitarbeiterschulungen einräumen. Bei einer bedrohungsbasierten Bewertung hingegen könnte sich herausstellen, dass eine häufigere Durchführung von Cybersicherheitsschulungen das Risiko bei geringeren Kosten verringert.

Die Wahl der richtigen Methodik

Keine dieser Methoden ist perfekt. Jede hat Stärken und Schwächen. Glücklicherweise schließen sie sich nicht gegenseitig aus. Ob absichtlich oder durch die Umstände bedingt, führen Organisationen oft Risikobewertungen durch, die diese Ansätze kombinieren.

Welche Methoden du bei der Risikobewertung einsetzt, hängt davon ab, was du erreichen willst und wie dein Unternehmen beschaffen ist.

Wenn die Genehmigung durch den Vorstand und die Geschäftsführung die wichtigsten Kriterien sind, wird dein Ansatz eher quantitativen Methoden folgen. Wenn du die Unterstützung der Mitarbeiter/innen und anderer Interessengruppen brauchst, sind eher qualitative Methoden geeignet. Anlagenbasierte Bewertungen passen natürlich zu deiner IT-Organisation, während bedrohungsbasierte Bewertungen der komplexen Cybersicherheitslandschaft von heute Rechnung tragen.

Nur durch eine ständige Bewertung der Risiken, denen dein Unternehmen ausgesetzt ist, kannst du sensible Informationen vor den heutigen Cyber-Bedrohungen schützen. Die Automatisierungsplattform von Drata überwacht deine Sicherheitskontrollen, um deine Auditbereitschaft zu gewährleisten.

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